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Beitrag vom 22.05.2008
Medica Mondiale-Spendenaufruf für Vergewaltigungsopfer aus Kriegsgebieten
Andrea Petzenhammer
Medica Mondiale startet eine neue Kampagne, um Spenden für den Ausbau von Anlaufstellen zu sammeln. Schaufensterpuppen erzählen am 16. und 17. Oktober 2008 Kriegsgeschichten auf dem Alexanderplatz
Eine der schrecklichsten Kriegswaffen richtet sich gegen Frauen jeden Alters: Vergewaltigung und sexualisierte Folter. Die Übergriffe hinterlassen sich bei den Opfern schwere körperliche und geistige Schäden und oft kämpfen die Frauen zusätzlich mit gesellschaftlicher Ächtung. Sie sind meist nicht mehr in der Lage, sich selbst oder ihre Kinder zu versorgen.
Medica Mondiale, eine Organisation für Frauen, betreut die Opfer vor Ort.
Medizinische und psychosoziale Betreuung sowie rechtlicher Beistand sollen den Opfern zurück in ein – möglichst selbstbestimmtes – Leben helfen. Die Organisation thematisiert die Vergewaltigungen, um den Frauen über eine öffentliche Diskussion als Opfer des Krieges im Bewusstsein zu platzieren und die Taten zu kriminalisieren. Medica Mondiale ist auf Spenden für die sich zur Zeit im Aufbau befindenden Projekte im Kongo und in Afghanistan angewiesen.
Gemeinsam mit der Partnerorganisation PAIF (Promotion et Appui aux Initiatives Féminines) wird ein Zentrum in Goma, DR Kongo für die Frauen gebaut. Neben körperlicher und seelischer Betreuung bei Folgen wie HIV-Infektionen oder Inkontinenz soll den Frauen ein Neuanfang ermöglicht werden. Für Einrichtung, Geräte und BetreuerInnen im Zentrum fehlen noch rund 100.000 Euro.
In Afghanistan liegt die Priorität neben der psychologischen Betreuung auf dem rechtlichen Beistand. Frauen, die sich gegen Zwangsverheiratungen, Schläge oder Gefängnisstrafen wegen "moralischer Vergehen" wehren müssen, werden von den Mitarbeiterinnen der medica mondiale juristisch betreut.
Um über ihre Arbeit zu informieren wird Medica Mondiale mit einer Ausstellung in großen deutschen Städten wie Köln, Marburg und Berlin touren.
Installation aus 36 Schaufensterpuppen mit T-Shirts, auf denen "Kriegsbeute" zu lesen ist, werden auf öffentlichen zentralen Orten ausgestellt. Auf jedem T-Shirt-Rücken wird in zwei Sätzen das Schicksal einer misshandelten Frau erzählt und Mitarbeiterinnen der Medica Mondiale werden über Frauen als Kriegsopfer informieren.
Die Organisation:
medica mondiale e.V.
Hülchrather Straße 4
D – 50670 Köln
Telefon: 49(0) 221-9318980
Fax: 49(0) 221-9318981
Kampagne
"Im Einsatz für Frauen in Kriegs- und Krisengebieten"
Ausstellung ab Sommer 2008 in Köln, Marburg und Berlin
Veranstaltungsort: Berlin Alexanderplatz
16./17. Oktober 2008
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Handbuch von medica mondiale: Sexualisierte Kriegsgewalt und ihre Folgen
Film: Esmas Geheimnis
Frauenrechte und Frauenwirklichkeit unter den Bedingungen der Globalisierung
Weitere Informationen unter:
www.medicamondiale.org